Heute war ein herrlicher Spätherbsttag mit Sonnenschein und buntem Laub auf dem Boden - aber dennoch ist mir ein bisschen nach Nervennahrung - und was ist da besser als ganz viele Nüsse mit Honig und Karamell. Wenn dann noch ein krosser Mürbeteig dazukommt - ja, dann habt ihr eigentlich schon fast alle Zutaten für eine Engadiner Nusstorte zusammen :-). Die Engadiner Nusstorte wird auch Bündner Torte genannt. Erste Rezepte sind schon um 1900 belegt. Ich liebe alte traditionelle Rezepte. Sie stammt damit aus dem Engadin, das zum Kanton Graubünden in der Schweiz gehört. Von dort sind Zuckerbäcker nach Toulouse ausgewandert und haben auch dort die leckere Torte gebacken. Egal woher und wohin, sie ist ein wahres Geschmackserlebnis und hält sich vor allem mehrere Wochen frisch. Kann also gut vorbereitet werden und dann neben meiner heissgeliebten Linzertorte *klick in der Vorweihnachtszeit oder zu Weihnachten gegessen werden. Zutaten für eine 19cm Springform: Für den Mürbeteig: 200g kalte Butter 100g weisser Zucker 1 Ei Größe M 1 Prise Salz 300g Mehl Typ 405 Für die Nussfüllung: 200g Walnüsse 160g weisser Zucker 2 EL Wasser 200ml Sahne 3 EL Waldhonig etwas Puderzucker zum Bestreuen etwas Butter und Semmelbrösel für die Form 2 Bogen Backpapier Handrührgerät Nudelholz Backzeit: 40min bei 170 Grad Ober-/Unterhitze im vorgeheizten Backofen Zubereitung: Mürbeteig: Schneidet die kalte Butter in Stücke und gebt Zucker und die Prise Salz dazu. Mit dem Handrührgerät vermengen und dann noch das Ei unterrühren. Das Mehl darüber geben und zuerst mit dem Handrührgerät vermengen und dann mit den Händen zu einem Teig verarbeiten, eine Kugel formen und diese dann in Frischhaltefolie verpackt für ca. 30min in den Kühlschrank legen. Die Springform mit Butter ausfetten und mit Semmelbrösel bestreuen und den Backofen auf 170 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Für die Füllung die Walnüsse grob hacken und zur Seite stellen. Den Zucker mit 2 EL Wasser in einer beschichteten Pfanne bei mittlerer Hitze schmelzen lassen ohne ihn umzurühren. Wenn er goldbraun karamellisiert ist, gebt ihr die Sahne dazu und verrührt alles mit einem Holzlöffel, bis sich Karamell gut mit der Sahne verbunden hat. Für 12-15 min unter Rühren sämig werden lassen. Seid bitte sehr vorsichtig, die Zuckermasse ist extrem heiss und schon der kleinste Spritzer kann zu starken Verbrennungen führen. Wenn ihr noch wenig Erfahrungen habt mit Karamellisieren, ist es vielleicht gut, wenn ihr euch eins der vielen YouTube Videos zu diesem Thema anschaut. Wenn die Masse sämig ist, dann gebt die Walnüsse und den Honig dazu und verrührt alles gut. Vom Herd nehmen und lauwarm abkühlen lassen. In der Zwischenzeit die Hälfte des Mürbeteigs zwischen zwei Lagen Backpapier mit einem Nudelholz ausrollen und einen Kreis in Grösse der Springform (19cm) ausschneiden. Den Boden in die Springform legen. Den restlichen Teig nochmal verkneten, länglich ausrollen und in die Rundung der Springform geben. Ca. 2/3 der Höhe hochziehen. Mehrmals mit einer Gabel einstechen. Die Nussmasse auf den Teig geben und gleichmässig verteilen. Mit der zweiten Teighälfte gleich wie oben verfahren und den Deckel auf die Nussmasse geben. Aus den Teigresten kleine Sternchen ausstechen und dekorativ auf dem Teigdeckel verteilen. Auch den Teigdeckel mehrfach mit einer Gabel einstechen. Wenn immer noch Teigreste da sind, dann einfach weitere Plätzchen ausstechen und getrennt backen. Den Kuchen auf die untere Drittel Schiene des vorgeheizten Backofens stellen und für ca. 40min goldgelb backen. Wenn die Backzeit vorbei ist, den Ofen ausmachen und den Kuchen noch für 10min im Ofen bei halbgeöffneter Tür ruhen lassen, bevor ihr ihn rausnehmt und komplett in der Form auskühlen lasst. Wenn er erkaltet ist, leicht mit Puderzucker bestreuen, unter eine Kuchenhaube stellen und dann am besten für ein paar Tage an einem kühlen Ort aufbewahren, bevor ihr in anschneidet, dann zieht alles so richtig schön durch. Also das mit dem Aufbewahren ist natürlich so eine Sache. Wenn der Duft des Kuchens durch die Küche weht, dann ist das schon sehr schwer, nicht gleich das erste Stück zu essen. Aber probieren ist natürlich auch erlaubt - und dann zur Seite stellen und vielleicht jeden Tag ein Stück probieren, um zu sehen, wie sich der Kuchen entwickelt und wann er am besten schmeckt. Ich hab ihn vor ein paar Wochen schon mal gebacken - und tja, was sag ich Euch - genau - dann, als er am besten geschmeckt hat - da war nur noch ein einziges Stück da.... :-). Aber dann kann man ja wieder einen neuen backen und diesmal direkt in einen kühlen Raum stellen und dann ein paar Tage oder auch 1-2 Wochen warten, bis ihr ihn wieder anschneidet... Habt einen süssen Sonntag mit schönen herbstlichen Gerüchen, Geschmäckern und Erlebnissen.
- Eure Monali -
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