Ostern mal anders..... Bei mir gab es dieses Jahr kein Osterlämmchen, *klick sondern einen Topfen Marillenstrudel... Statt besinnlicher Osterstimmung waren wir feiern und haben meiner Freundin Regina, der ich auch das Rezept des Marillenstrudels zu verdanken habe, die Facetten von Mannheim gezeigt. Wenn ihr das auch mal miterleben möchtet, dann hab ich folgende Tips für Euch: - stylisch: Speicher7 Bar am Freitag Abend - tolles Ambiente, ausgefallene Cocktails und Tapas, leichte Dekadenz verbunden mit Chill Out Music *klick - Wochenmarkt am Marktplatz am Samstag morgen *klick, riecht, schaut, fühlt und werdet wach durch einen leckeren Cappuccino von MOHA *klick - radelt über die Neckarbrücke zu Luisella Feinkost *klick und kauft Fenchelsalami, Büffelmozarella, Ziegenkäse.... und spürt den Geschmack von Apulien. - den darauffolgenden Brunch kann ich Euch leider nicht anbieten...., der ist dann doch meinen Freunden vorenthalten :-) - geht Samstag abends in den Jungbusch feiern... das ist absolutes Kontrastprogramm *klick, eine Bar/Kneipe nach der anderen, alternativ, abgefu.... bis hin zu kultig/stylisch findet ihr alles. Lauft einfach die Jungbuschstrasse entlang, von Onkel Otto Bar über das Blau, Kiets König, Cafe Nelson, ihr werdet was finden :-). An diesem Wochenende war Small Band Festival *klick und dann sind wir versackt im Blau *klick. Da sind Martin und ich dann Tischfussballkönige der Herzen geworden.....😂 - der Sonntag fängt dann automatisch sehr chillig an.... geniesst es..., falls ihr übrigens ein Hotelzimmer braucht, dann empfehle ich Euch den Speicher7, nicht nur super Bar, sondern wundervolles Hotel mit vielen Auszeichnungen....., *klick. Hab mir schon ein paarmal überlegt, dass ich da mal übernachten sollte, obwohl ich in Mannheim wohne, denn die Zimmer sind einfach zu schön und aussergewöhnlich und Aufwachen mit Blick auf den Rhein wäre schon ein Traum..... Als Alternative bietet sich das Syte *klick am Bahnhof an, auch sehr schön. - kein Mannheim Besuch darf natürlich enden ohne einen Ausflug in die Pfalz....., und dreimal dürft ihr raten, wohin ich mit Regina gegangen bin......, ja genau, ihr wisst es... und es wird nie langweilig..... das Weingut Mussler...., *klick Können 48 Stunden so schnell vergehen?? Ja leider....., aber neben feiern und Essen haben wir natürlich auch gebacken....., und davon wollte ich eigentlich schreiben...., aber da Regina so begeistert von unserem Rahmenprogramm war, wollte ich Euch auch dran teilhaben lassen..., und vielleicht denkt ihr dann an mich bei eurem nächsten Mannheim Besuch.... Jetzt aber wirklich zum Topfen Marillenstrudel...... Regina ist ja meine Hefeteig/Mehlspeisen Königin und von ihr kann ich immer was lernen. Ihr erinnert Euch vielleicht noch daran, wie ich mich an meinen ersten Hefezopf herangetraut habe...*klick und meine Schritt für Schritt Anleitung *klick Und so sieht der Topfen-Marillenstrudel aus, wenn er fertig ist: Tischdecke und Geschirr hat Regina mitgebracht...., so süss...., passend zur Mehlspeise und blau kariert darf natürlich bei den Bayern nicht fehlen... Wir sind wirklich stolz auf unser Ergebnis - Regina meint, das schmeckt wie bei ihrer Mama - und mehr kann man wirklich nicht erreichen.... Jetzt aber zu den Zutaten: Für den Strudelteig: 300g Mehl Typ 405 oder hab ich grad gelernt Typ 550, denn durch mehr Protein wird der Teig elastischer - Regina, das müssen wir uns merken/ausprobieren.... 30ml Öl (am besten ein Keimöl) 2 Prisen Salz 1/4 TL Essig etwa 185ml Wasser Öl zum bestreichen Für die Füllung: 250g frische oder getrocknete Marillen=Aprikosen 350g Topfen (10% Fett) (bayrisch/österreichischer Begriff für Speisequark) 100g weiche Butter abgeriebene Schale von einer unbehandelten Zitrone 1 Päckchen Vanillinzucker 1 Prise Salz 4 Eigelb Größe M 3 Eiweiss Größe M 100g Zucker 250ml Sauerrahm 50g Mehl zusätzlich: 70g Butter (geschmolzen zum Strudelbestreichen vorm Backen) Butter für die Form Puderzucker zum Bestäuben rechteckige Form (41cm x 26cm x 6cm) Strudeltuch (das ist ein Leinentuch der Größe 100x120cm, auf dem der Strudel ausgerollt wird, das Leinen verhindert das Festkleben) Nudelholz Zubereitung Strudelteig: Siebt das Mehl mehrfach durch. Dadurch kommt Luft an das Mehl und der Teig wird viel feiner. Gebt das Mehl in eine große Schüssel und drückt eine Mulde rein. Das Öl und das Salz in die Mulde geben und mit der Hand anfangen zu kneten. Nach und nach das Wasser - md. Zimmertemperatur oder ganz leicht erwärmt - dazugeben und weiterkneten. Zwischendurch den Essig dazu und immer wieder Wasser nachgiessen. Der Teig sollte geschmeidig, aber trocken sein. Schön weiterkneten und zwischendurch den Teigling in die Schüssel schlagen, bis der Teig eine feine, glänzende Konsistenz erhält... dauert schon so 10min..., also eine kleine sportliche Trainingseinheit für die Hand und Armmuskulatur :-). Wenn der Teig samtig glänzt, dann mit Öl bestreichen, mit dem Leinentuch abdecken und bei Zimmertemperatur so 45min ruhen lassen. Die Zeit braucht ihr aber eh, bis ihr die Füllung vorbereitet habt. Zubereitung Füllung. Wenn ihr frische Aprikosen habt, dann waschen und entsteinen und in kleinere Stücke schneiden. Aprikosenzeit ist aber erst im Juni/Juli und daher haben wir uns mit getrockneten Aprikosen beholfen, die wir während wir den Strudelteig vorbereitet haben in warmem Wasser haben quellen lassen. Das schmeckt ganz ganz super und gibt dem Strudel glaub ich sogar noch mehr Geschmack als die frischen. Ihr müsst aber geschwefelte Aprikosen nehmen und keine naturbelassenen, sonst sind die zu dunkel und sehen nicht schön im Kuchen aus... Wenn die Aprikosen ungefähr doppelte Größe haben und weich sind, über einem Sieb abtropfen lassen und in Streifen schneiden..., Achtung, Naschgefahr..., also lieber ein paar mehr kaufen :-) Wichtig: Alle Zutaten müssen Zimmertemperatur haben....... Den Topfen=Quark abtropfen lassen (im Sieb), Flüssigkeit entfernen und dann mit einem Löffel oder Teigkarte durch das Sieb passieren. Das macht den Quark fluffiger. Jetzt am besten zuerst die Eiweiss in einem hohen Messbecher steif schlagen. Da darf nämlich kein Fett an den Haken des Rührgerätes sein, sonst werden die Eiweisse nicht steif. Zucker nach und nach einrieseln lassen und so lange auf hoher Stufe rühren, bis ihr den Messbecher umdrehen könnt und nix rausfällt. Der Eischnee ist dann auch super glänzend. Zur Seite stellen. Dann weiche Butter mit dem Handrührgerät in einer Schüssel schaumig rühren, dann abgeriebene Zitronenschale, Vanillinzucker und Salz dazu und weiter rühren. Topfen und Eigelb nach und nach unterrühren. 1/3 des Eischnees und den Sauerrahm mit einem Teigschaber unter die Masse ziehen und dann am Schluss noch den restlichen Eischnee und die 50g Mehl vorsichtig unterheben. Hier ist wie gesagt wieder Handarbeit mit dem Teigschaber/Löffel angesagt, denn der Eischnee/Mehl soll sich zwar grob mit dem Teig verbinden, aber nicht zu einer homogenen Masse totgerührt werden, denn dann geht die Fluffigkeit wieder verloren. Jetzt geht es ans Teig ausrollen und ziehen. Zugegebenermassen, nix für blutige Anfänger...., aber wir müssen alle lernen und Übung macht ja bekanntlich den Meister..., also rantrauen und wenn das Ergebnis nicht gleich perfekt ist - macht nix, schmeckt trotzdem..... und beim nächsten Mal wird es schon einfacher.... Nehmt den Teig aus der Schüssel und legt ihn auf das leicht bemehlte Strudeltuch. Wenn ihr keins habt, dann nehmt ein großes, möglichst feines Geschirrhandtuch, das tut es auch. Am besten jetzt die eine Seite des Tuchs zwischen Eurem Bauch und der Arbeitsflächenkante (endlich ist das Bäuchlein mal für was gut 😂 ), einklemmen, dann rutscht es beim Ausrollen nicht. Den Teig zuerst ein bisschen platt drücken und auseinanderziehen und dann ist Muskelkraft angesagt, der Teig ist nämlich elastisch und will am Anfang nicht größer werden sondern sich lieber wieder in die Ursprungsform zurückziehen. Nicht aufgeben....., der Klügere - also in diesem Fall der Teig..., gibt nach. Wenn ihr zu zweit seit, gerne mal abwechseln oder dem Mann/Freund erklären, dass ihr seine doch so wohl geformten Muskeln benötigt (wie war das nochmal mit dem Bäuchlein...., nein nein, natürlich kein Bäuchlein, sondern sportgestählte Oberarm Muskeln (schmunzel). Den Teig immer wieder umdrehen und weiterwälzen. Wenn er so Hälfte der Größe eines Backblechs erreicht hat, versucht ihn über den Handrücken zu nehmen und zu ziehen. Wenn er gut elastisch ist, dann klappt das - zugegebener Massen- unserer war auch nicht perfekt und hat sich nicht so super ziehen lassen. Deshalb hab ich der Rezeptversion oben auch noch den Essig und das gluten/proteinreichere Mehl dazugefügt. Aber wie gesagt, wir haben dann ein bisschen gezogen und weitergerollt, dann wird das auch. Wichtig ist, dass der Teig nicht reisst oder Löcher bekommt, denn dann quillt Euch die Füllung raus. Am Ende sollte der Teig etwas breiter als ein Backblech sein und ca. 1,5 fach so lang und im Optimalfall kann man Zeitung durch lesen..... (das ist kein Witz....). Jetzt den Strudelteig mit der zerlassenen Butter bestreichen. Bitte auch Eure Form mit Butter ausstreichen. Jetzt die Topfenmasse zügig auf das untere Drittel des Strudelteigs geben, die Aprikosen darauf verteilen und dann ganz schnell von der breiten mit Füllung bestrichenen Seite aufrollen. Einfach das Tuch anheben, der Teig rollt sich dann von selbst auf. Leider haben wir keine Bilder gemacht, aber bei meiner Backsession mit Andy zum Apfelstrudel sieht man das ganz gut. *klick Jetzt den Strudel im Tuch nehmen und in die Backform rollen lassen. Oder wie bei uns, eher plumpsen lassen, aber ist alles gut gegangen :-) Den Strudel jetzt nochnmal schön dick mit flüssiger Butter bestreichen und ab bei 160 Grad Ober-/Unterhitze in den vorgeheizten Backofen. In 40 min habt ihr dann einen duftenden Topfenstrudel. Die Kruste wird blättrig und leicht goldbraun - dann ist er fertig und ihr könnt den Ofen ausschalten, den Strudel bei halbgeöffneter Backofentür für 10min ruhen lassen und dann die Form aus dem Ofen nehmen und auf laufwarm abkühlen lassen. Dann mit Puderzucker bestreuen, anschneiden... auf Teller verteilen.... und dann sieht er so aus.... Seht ihr, wie fluffig die Quarkmasse ist, wie saftig die goldgelbe Aprikose und wie doch ziemlich dünn der Teig....... Mir läuft schon wieder das Wasser im Mund zusammen, wenn ich da so hinschaue....., aber ich hab mir vorgenommen nach drei Tagen Völlerei heute kürzer zu treten und mich nachher auch noch schön brav ins Sportstudio zu begeben..., um die süssen Sünden wieder unter Kontrolle zu bekommen.... denn das nächste Rezept und Kuchen kommt bestimmt....
Das ist heute echt ein langer Eintrag geworden.....mit kleinem Genuss/Spassguide Mannheim..., ausführlicher Beschreibung des Topfenstrudels für Anfänger und der ein oder anderen nicht ganz ernst gemeinten Spitze. Ich hoffe, das Lesen macht Euch trotzdem oder gerade deshalb Spass, dass es bei mir nicht nur um Rezepte geht sondern sich kleine Geschichten aus meinem Leben mit einschleichen. Habt alle noch einen wunderschönen und süssen Ostermontag....
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