Ich war letztes Wochenende mal wieder in Istanbul. Eine unbeschreibliche Stadt, die sich jeden Tag neu erfindet und verändert. Ein aktueller Hotspot, der sich in den letzten Jahren erst entwickelt hat, ist rund um Karaköy. Tolle Cafés, Restaurants, Bars und Konzepte. Die osmanische Küche ist unendlich vielfältig und ich liebe vor allem die wunderbaren Meze Gerichte. Ich habe vor kurzem einen ganz tollen kulinarischen Istanbul Stadtführer entdeckt, der genau das beschreibt, was ich immer mache, wenn ich dort bin - von einem Cafe zum nächsten, hin zu Restaurants und Clubs und den Tag mit Essen verbringen :-). Schaut mal rein: Meze in Istanbul. Natürlich schreibe ich in meinem Blog über Kuchen und Süßspeisen, also hab ich heute mein persönliches Lieblingsdessert ausgesucht - Şekerpare - Wunderbar mürbe und süss. Glücklicherweise habe ich Freundinnen in Istanbul, die mich mit Rezepten a la mama versorgen, so dass die auch richtig gut gelingen und toll schmecken. Şekerpare (spricht sich: Schekerpare) heisst übrigens frei übersetzt Zuckerstückchen oder Sahneschnitte, ist also auch ein Kosewort. Zutaten für ca. 40 Stück Für den Zuckersirup: 500ml Wasser 400g Zucker Saft 1/2 Zitrone Für den Teig: 250g Margarine 1 ganzes Ei und 1 Eiweiss (Eigelb zum Bestreichen aufheben) 140g Puderzucker 280g Hartweizengriess 110ml Öl (ich nehme hier ein Keimöl) 1 Päckchen Backpulver 250g Mehl Zur Verzierung: ca. 40 ganze Mandeln mit Schale 1 Eigelb Equipment: Topf Handrührgerät Backblech Backpapier rundes Backblech mit Rand Zubereitung: Zuerst müsst ihr den Zuckersirup zubereiten, mit dem die Şekerpare später übergossen werden. Dazu einen Top mit dem Wasser füllen und den Zucker einrieseln lassen. Unter Rühren zum Sieden bringen und für 10 min vor sich hin köcheln lassen. Dann den Zitronensaft dazu und weitere 5 min bei gleicher Temperatur reduzieren lassen. Dann vom Herd nehmen und komplett abkühlen lassen. Die Konsistenz sollte sirupartig sein. Jetzt den Teig zubereiten. Dazu Margarine und das Ei plus 1 Eiweiss mit dem Handrührgerät etwas schaumig rühren. Dann den Puderzucker dazu und danach den Griess und das Backpulver. Jetzt das Öl einfliessen lassen und zum Schluss das Mehl mit der Hand unterkneten. Meine Freundin sagte: "Ich hab kein konkretes Mass für das Mehl, Du musst so viel verwenden, dass der Teig nicht mehr ganz klebt, sondern wie "Ohrläppchen" von Deinen Fingern fällt.... ". Tja, das mag jetzt ein Übersetzungsthema sein, so ganz hab ich es nicht kapiert :-). Ich habe dann 250g Mehl genommen und mit diesem Mass hat alles geklappt. Wichtig ist, dass ihr jetzt den Teig ca. 15 min ruhen lasst, dann quillt der Hartweizengriess ein bisschen und der Teig klebt nicht mehr so. Jetzt das Backblech mit Backpapier belegen. Dann am besten die Hände ein bisschen bemehlen und walnussgroße Stücke vom Teig nehmen und zu einer runden Kugel formen. Diese dann auf das Backpapier legen, jeweils eine Mandel fest in die Teigkugel drücken und mit Eigelb bepinseln. Ich geb zu dem Eigelb immer einige wenige Tropfen Wasser und ein bisschen Puderzucker dazu, dann lässt es sich ein besser verstreichen. Vorgang wiederholen, bis ihr keinen Teig mehr habt. Wie gesagt, die Teigmenge ergibt ca. 40 Stück. Bitte Platz lassen, wenn ihr sie auf das Backblech setzt, da sie beim Backen ein bisschen auseinandergehen. So, jetzt bei ca. 170 Grad in den Backofen. Wenn ihr einen Umluftbackofen habt, könnt ihr beide Bleche gleichzeitig backen, wenn ihr einen mit Ober-/Unterhitze habt wie ich, dann müsst ihr die Plätzchen nacheinander backen. Dauert ca. 25min, bis sie goldgelb/ein bisschen rötlich sind. Dann raus aus dem Ofen, vorsichtig mit einem Pannenwender auf ein rundes Backblech mit Rand setzen und mit dem ausgekühlten Zuckersirup übergiessen. Das macht ihr am besten mit einem Esslöffel, dass ihr auch überall hinkommt. Die Plätzchen saugen den Sirup auf und müssen auch komplett durchtränkt sein, erst dann schmecken sie so richtig super lecker. Jetzt ca. 3 Stunden warten, bis der Sirup aufgesaugt und die Plätzchen ausgekühlt sind. Wie der Name Zuckerstückchen schon sagt, habt ihr jetzt ein wunderbares süsses Dessert, das auf der Zunge zergeht und besonders durch den Griess sehr mürbe ist. Die Zubereitung ist wirklich einfach und zählt in der osmanischen Küche, die sowohl bei den Desserts als auch bei den anderen Gerichten meist sehr ausführlich ist, als Anfängertauglich mit großem Wau-effekt. Traut Euch, besonders, wenn ihr Schritt für Schritt meiner Anleitung folgt, gelingt Euch das Rezept ganz einfach. Bitte aber nicht versuchen, die Plätzchen ohne den Zuckersirup zu essen, ihr würdet das Schönste verpassen. Lieber nur ein Şekerpare essen statt drei, dann ist der Ausgleich auch da. Ich schaff das übrigens nicht, ich muss immer mindestens zwei essen :-) Besonders lecker schmecken sie, wenn ihr sie mit Tee oder einem türkischen Mokka serviert.
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