Hefeteig ist ja so eine Sache für sich und lebt nach dem Motto - Eile mit Weile :-) Lasst Euch Zeit, folgt meinem Schritt für Schritt Rezept und ihr dürft bald dieses Prachtstück geniessen... Hier erst mal die Zutaten: 185ml lauwarme Milch 500g Mehl 1 Würfel (42g) frische Hefe (bekommst ihr im Kühlregal, meist Nähe Butter und Quark) 100g Zucker 2 Eier abgeriebene Schale von einer unbehandelten Zitrone 1 Prise Salz 100g Buter Zum Bestreichen/Bestreuen: 1 Eigelb, etwas Wasser 30g Hagelzucker 20g Mandelplättchen Equipement: Handrührgerät oder Küchenmaschine mit Knethaken eine große und breite Schüssel Backblech etwas Butter zum Einstreichen Backpinsel Wie "geht" das jetzt mit dem Hefeteig: Es ist wichtig, dass alle Zutaten bevor ihr anfangt Raumtemperatur haben, ihr dürft nix direkt aus dem Kühlschrank verarbeiten. Ihr müsst Euch an die Zeitangaben halten, die der Teig immer gehen muss und der Ort, an dem ihr den Teig zum Gehen hinstellt, sollte so um die 24 Grad haben und keinem Zug ausgesetzt sein. Zum Start das Mehl in eine große Schüssel sieben und in die Mitte des Mehls eine Vertiefung drücken. Dann die Hefe in die Mulde bröckeln. Die Milch lauwarm erhitzen - ca. 30 Grad und die Hälfte der Milch mit einem Teelöffel von dem Zucker über die Hefe giessen und mit etwas Mehl aus der Mulde verrühren. Das ist dann der sogenannte Hefevorteig. Diesen mit ein bisschen Mehl vom Rand bestäuben, die Schüssel mit einem Geschirrtuch zudecken und an einen warmen Ort stellen. 20 Minuten warten und dann Tuch von der Schüssel nehmen. Ihr seht jetzt , dass der Hefevorteil feine Risse hat (deshalb habt ihr vorhin das Mehl drübergestäubt) und mindestens doppelt so groß ist. Bild 1 vor dem Gehen, Bild rechts nach dem Gehen. Jetzt den restlichen Zucker, die abgeriebene Zitronenschale, das Salz und die Butter in Flöckchen auf dem Mehlrand verteilen. Die Eier in einer getrennten kleinen Schüssel mit einer Gabel kurz aufschlagen und dann auch auf den Mehlrand giessen. Jetzt noch die restliche Milch (muss immer noch lauwarm sein) auf den Hefevorteig geben und alles mit einem Kochlöffel verrühren. Am besten am Ende die Hände nehmen zum Verkneten. Jetzt kommt ein ganz wichtiger Schritt: Der Teig muss jetzt 12 Minuten mit dem Knethaken von der Küchenmaschine oder des Handrührgerätes geknetet werden. Oder den Teig für 12 min mit der Hand schlagen, bis er glänzend ist und sich leicht aus der Schüssel löst. Nun ist wieder Warten angesagt, die Schüssel wieder mit dem Tuch abdecken, an den warmen Ort stellen und dieses Mal für 25 min gehen lassen. Am Ende hat sich das Teigvolumen verdoppelt. Inzwischen könnt ihr das Backblech mit Butter einfetten. Links seht ihr den Teig vor der 25 min Gehzeit und rechts danach. Wie gesagt, er verdoppelt sich. Jetzt den Teig aus der Schüssel nehmen, zu drei gleich großen Kugeln Kugeln formen und diese dann auf der bemehlten Arbeitsfläche oder einem Holzbrett zu Strängen drehen/rollen/, ca. 30m lang jeweils. Diese dann auf dem Backblech zu einem Zopf flechten und drauf achten, dass die Enden gut verbunden sind. Das Küchentuch wieder über den Zopf legen und den Zopf nochmal für 20min ruhen lassen. Der geht jetzt nochmal und nimmt auch nochmal an Volumen zu. Den Ofen in der Zwischenzeit auf 160 Grad vorheizen. Wenn die Zeit um ist, den Zopf mit einem Eigelb (mit ein ganz klein bisschen Wasser vermischt) bestreichen, den Hagelzucker und die Mandelplättchen drüberstreuen und ab mit dem Kunstwerk in den Ofen. Dort muss der Hefezopf dann ca. 30min goldbraun backen. Er geht dabei nochmal auf und bekommt die tolle Form. Nach der Backzeit Ofen ausschalten, für 10min bei halbgeöffneter Backofentür ruhen lassen und dann kann es eigentlich schon mit dem Schlemmen losgehen. Ihr könnt den Hefezopf warm, lauwarm oder natürlich auch kalt anschneiden und geniessen. Ihr riecht die frische Hefe und ein ganz klein wenig Zitrone. Mir schmeckt der Zopf am besten dick mit Butter und selbstgemachter Kirsch- oder Johannisbeermarmelade bestrichen. Ein Traum.
An alle Blockleser - und Leserinnen - Hefezopf ist keine Kunst, aber ihr müsst euch echt akribisch an die Vorgaben und Zeiten halten - dann wird das auch was. Ich hab meine Angst vor dem ominösen Hefeteig jetzt verloren - und was ich kann, könnt ihr schon lange :-)
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